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Im Herbst 2010 konnte vor der Errichtung eines Kindergartens in der KG Urschendorf im Gemeindegebiet St. Egyden am Steinfeld eine archäologische Untersuchung in einem Zeitraum von siebzehn Arbeitstagen durchgeführt werden. Dabei wurden rund 1690 m² der zu bebauenden Fläche vollständig freigelegt und darin befindliche archäologische Objekte verschiedener Zeitstellung dokumentiert.


144 Einzelbefunde zeigten einen Ausschnitt aus einem Siedlungsbereich der Urnenfelderkultur, der Eisenzeit und der frühen römischen Kaiserzeit. Es konnten neben zahlreichen Gruben (wovon eine ein seltenes Exemplar einer Rollenkopfnadel mit einem Nadelschuh enthielt) und Pfostenlöchern einige eingetiefte Objekte (Hütten) beobachtet werden.



















 

Ur- und frühgeschichtliche Siedlungen in St. Egyden am Steinfeld

Die für die Neugestaltung des Rathausplatzes in Herzogenburg notwendigen Bodeneingriffe erbrachten interessante Erkenntnisse für die Stadtentwickelung, insbesondere auf dem Areal des ehemaligen Rathauses. In diesem Bereich konnte nach der Entfernung der rezenten Bodenabdeckung ein dichtes Gefüge verschiedenster Mauerstrukturen dokumentiert werden. Zu den jüngsten Befunden zählte ein Brunnenfundament, welches 1977 errichtet wurde. Diesem Objekt war der Abbruch des alten Rathauses um 1974 vorausgegangen. Damit wurde für den heutigen Platz der Begegnung bzw. dem ehemaligen Rathausplatz in seinen Grundzügen der heute bestehende Freiraum und das Aussehen geschaffen. Von den alten Mauerstrukturen konnte ein Großteil den ehemaligen Kellerräumen des alten Rathauses aus der Bauphase des 18./19. Jhdts. zugeordnet werden. Sie waren aus reinem Ziegelmauerwerk mit sehr wenig Bruchsteinzugaben zusammengesetzt worden.


Eine der ältesten Strukturen bildete eine massive Bruchsteinmauer, die als Außenmauer eines weitläufigen Gebäudes interpretiert werden könnte und wohl in das Spätmittelalter bzw. ins 16. Jhdt. zu datieren ist. Es konnte die nördliche Seitenkante und die Südwestecke des Objektes aufgenommen werden. Sowohl das moderne Brunnenfundament als auch die neuzeitlichen Kellermauern erzeugten große Störungen an diesem Mauerabschnitt. An seiner nordwestlichen Außenkante war ein kleiner mehrteiliger Anbau zu beobachten, dessen Mauermaterial eine ähnliche Ausbildung erkennen ließ.


 

Archäologische Untersuchungen am Rathausplatz in Herzogenburg

Im Frühjahr 2010 wurde der Bau der Tiefgarage im Garten des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder archäologisch betreut.

Dabei konnten die im 19. Jhdt. bei der Stadterweiterung überschütteten Teile der Stadtbefestigung von 1644 (Erzbischof Paris Lodron) ebenso freigelegt werden wie die Gegenmauer des Wassergrabens gegenüber der erhaltenen Mauer aus großen Konglomeratblöcken.


Weiters waren aufgrund guter Bedingungen für organische Befunde auch die Reste von Faschinenzäunen (Rutenflechtwerk mit Steinpackungen) und hölzernen Uferbefestigungen erhalten. Umfangreicher keramischer Abfall, der über die Stadtmauer in den Graben entsorgt wurde, bietet einen guten Querschnitt zum Küchengeschirr des 18./19. Jhdts.




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Salzburg Stadt, Tiefgarage Barmherzige Brüder

Bei der Anlage eines Kellers unter dem Geschäftslokal "Icezeit" in der Linzergasse zeigten sich Reste einer römischen Verbauung des Geländes im 2. Jhdt. n. Chr. sowie eine mittelalterliche Senkgrube des 13./14. Jhdts. (Foto), die zum heute noch bestehenden Haus in der Linzergasse gehörte.




















 

Salzburg Stadt, Linzergasse 11 ("Icezeit")

Bedingt durch den Um- und Ausbau der Liegenschaft Makartplatz 6 (ehemalige Post) waren zahlreiche Bodeneingriffe archäologisch zu betreuen. Im Innenhof wurde eine flächige römische Verbauung freigelegt. Zahlreiche Arbeitsgruben und -schächte sowie das Fundmaterial zeigen einen wohl kombinierten Werkstatt- und Wohnbereich des römischen municipium Iuvavum in dessen Brückenkopf am rechten Salzachufer.




















 

Salzburg Stadt, Makartplatz 6

("Spänglerbank", ehemalige Post)

Vor dem Ausbau einer bestehenden Gleisanlage durch die ÖBB Infrastruktur AG in Rannersdorf (VB Wien-Umgebung) wurde vom Verein AS-Archäologie Service eine baubegleitende archäologische Untersuchung durchgeführt. Dabei wurden fünf Gräber, die teilweise von Grabumfassungen umgeben waren, entdeckt. Bei zwei Grabanlagen konnten Körperbestattungen in einem schlechten Erhaltungszustand freigelegt werden. Es handelte  sich um jene Gräber die keine Umfassung besaßen. Die Toten wurden in Rückenlage und mit unterschiedlicher Orientierung beigesetzt. Auffallend war teilweise eine Diskrepanz in der Größe der Gräber und der Belegung. Stellenweise erschien die Grabgrube für eine einzelne Bestattung viel zu breit bzw. zu geräumig. In den drei restlichen Gräbern waren keine Skelettreste zu beobachten, allerdings sind einige kleinere Beigaben erhalten geblieben. Aufgrund der Gesamtsituation dürften die Gräber eisenzeitlich zu datieren sein.


 

Eisenzeitliche Gräber in Rannersdorf

Im Vorfeld der Errichtung eines teilunterkellerten Einfamilienhauses (Grabungsfläche S1, ca. 15 x 16 m) und eines Swimmingpools (Grabungsfläche S2,  ca. 5 x 9 m) wurde vom 28. Februar bis 27. April 2011 eine archäologische Untersuchung im Nordbereich der Parzelle 146, Neunkirchen durchgeführt. Ab einer Tiefe von 50 cm traten mehrere kalkmörtelgebundene Bruchsteinmauern zu Tage. Es handelte sich um ein sehr gut erhaltenes Gebäude der römischen Kaiserzeit. Der Baukomplex ließ im untersuchten Bereich insgesamt 9 Räume erkennen: Die freigelegten Baureste ergaben einen Holz-Fachwerk-Bau der älteren/mittleren Kaiserzeit (Phase 1-3), der von einem Steinbau (Phase 4) überlagert wurde. Hier kam es zu einer Grundrissveränderung, das Gebäude wurde um ca. 2 m nach Westen erweitert. Eine letzte Bauaktivität ließ sich als Phase 5, um 350 n. Chr. erkennen.


Die Befunde überdauerten relativ unberührt die nachantiken Jahrhunderte, weder früh- noch hochmittelalterliche Bodeneingriffe konnten beobachtet werden. Das Gebäude wurde aufgrund der kleinen Grabungsfläche nur ansatzweise erfasst. Einige Fragen zum Grundriß blieben offen. Vermutlich handelte es sich um einen privaten Wohnbau einer römischen Siedlung (vicus), ebenso könnte es sich um den Ausschnitt einer mansio (Strassenstation)  handeln.


Für Neunkirchen war dieser antike Baubefund eine große Überraschung, bislang waren aus Neunkirchen nur einzelne römische Zufallsfunde bekannt geworden. Dass hier derart gut erhaltene Baureste vorliegen, war nicht zu erwarten.


 

Grabungen entlang neuer Gaspipeline in NÖ

Seit Mitte April laufen die ersten Grabungen des Vereins AS-Archäologie Service in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Verein ASINOE entlang der Trasse einer neuen Gaspipeline. Die sogenannte West 4 Westschiene der EVN wird in einer ersten Ausbaustufe von Auersthal bis Langenschönbichl verlaufen. Entlang dieser Strecke wurden im Vorfeld durch das Bundesdenkmalamt insgesamt zwölf Verdachtsflächen definiert.


Aufgrund des engen Zeitfensters innerhalb dessen die Grabungen abgeschlossen sein müssen, damit es zu keinen Verzögerungen des Leitungsbaues kommt, werden stets mehrere Fundorte gleichzeitig in Arbeit sein. Die Untersuchungen im Bereich der ersten Verdachtsfläche in Bockfließ, mit einer eher geringen Befundsituation, konnten bereits abgeschlossen werden. Derzeit sind Arbeiten in Ulrichskirchen, Kleinrötz und Rückersdorf im Gang.


Die Grabung in Ulrichskirchen befindet sich in unmittelbarem Anschluss an eine Fläche, die im Vorfeld der Errichtung der Nordautobahn vor wenigen Jahren bereits untersucht wurde. Damals, wie auch bei den aktuellen Grabungen, konnten Befunde aus der Linearbandkeramik, der Frühbronzezeit und der römischen Kaiserzeit festgestellt werden.


 

Römisches Gebäude in Neunkirchen

Im Zuge der Errichtung des Besucherzentrums des Museums Niedersulz (PB Gänserndorf) wurden urgeschichtliche Befunde freigelegt und eine archäologische Grabung vom Verein Archäologie Service durchgeführt. Nach Abtrag des Humus konnten im Bereich des neuen Gebäudes, am Gelände des späteren Busparkplatzes und auch im neuen Straßen- und Parkplatzbereich einige Vorrats- und Lehmentnahmegruben sowie Pfostensetzungen aus dem Jung-neolithikum festgestellt werden. Als besondere Funde können Keramikfragmente, die die charakteristische Verzierung der Baalberger Kultur tragen, Spinnwirtelfragmente, eine Nadel und einige Silexabschläge hervorgehoben werden.

















 

Museum Niedersulz

Beim Ausbau der Landesberufsschule im Schloss Zistersdorf kamen im Zuge einer archäologischen Baubegleitung Mauerreste zu Tage, die wahrscheinlich zu einem spätmittelalterlich - frühneuzeitlichen Vorgängerbau gehörten. Eine genauere Spezifizierung bedürfte einer weitreichenderen Bauaufnahme des Gesamtobjektes. So wurde etwa das von der neuzeitlichen Wand überbaute Fundament eines halbrunden Turmes, sowie Teile einer massiven, verstürzten Mauer entdeckt und dokumentiert. Partiell konnte man die Verfüllung eines Wehrgrabens an der Südseite untersuchen. Diese bestand vorwiegend aus neuzeitlichem Bauschutt sowie einer großen Menge an Keramik des 17.-19. Jhs.




















 

Schloss Zistersdorf

Im Vorfeld der Errichtung eines Einfamilienhauses in Petronell-Carnuntum (Bernsteinstraße 11) wurde eine römische Fundamentstruktur in Gussmörtel-technik angeschnitten. Die Lage an der südlichen Peripherie des dortigen römischen Gräberfeldes lässt primär auf eine repräsentative Grabanlage schließen. Durch das Fehlen jeglichen anatomischen Materials käme aber auch eine Interpretation als Wohngebäude in Frage. Zumal ein nicht näher datierbarer Holzbau darauf Bezug zu nehmen scheint.



 

Petronell-Carnuntum